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Erste Feuerspringerstaffel in Deutschland nimmt zum 1. April den Dienst auf

Was in den USA schon lange erfolgreich praktiziert wird, hilft nun auch in Deutschland Brände in den Wäldern bekämpfen. Zum 1. April nimmt der Verein Waldbrandteam e.V. zusammen mit der Firma Skydive Hildesheim den Betrieb der ersten Feuerspringerstaffel Deutschlands auf.
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Nach einer umfangreichen Ausbildung unter der Leitung von Alan Sinclair, eines erfahrenen Amerikanischen Waldbrandbekämpfers und der nötigen Springerausbildung stehen nun für die Sommermonate Feuerspringer, so genannte Smokejumper auf dem Flugplatz Hildesheim zum Einsatz bereit.

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Sabrina Wagner von Skydive Hildesheim sagte „Wir freuen uns als überwiegend sportlich und für Tandemsprünge ausgerichtete Base auf die neue Herausforderung“. Der Tagesablauf ähnelt natürlich dem der Smokejumper auf den Basen in den USA und beginnt mit Frühsport und einer Einweisung in die zu erwartenden Brandgefahren und Wetterbedingungen.

Die Ausrüstung umfasst Handwerkzeuge von der Waldbrandschaufel über Zweimannzugsägen bis hin zu Spezialhacken, Rückenspritzen und Material zum Legen von Gegenfeuern.

Funktechnik zur Kommunikation mit den örtlichen Feuerwehren und Wettermeßgeräte vervollständigen die Ausrüstung.

„Wir verstehen uns als Ergänzung zu den örtlichen Feuerwehren, denen wir aufgrund des Transportmittels natürlich oft in der Schnelligkeit überlegen sind“ so Dennis Stegmann, Teamleiter einer Sprungmannschaft.

Detlef Maushake, der Vorsitzende des Vereins fügt bezüglich der Zusammenarbeit mit den Feuerwehren hinzu „Unsere Lageeinschätzung hilft den Bodenkräften oft, den Brandherd schneller zu finden, uns in den Erstmaßnahmen zu unterstützen und die Feuer dann mit Schlauchleitungen etc. effektiv gemeinsam zu löschen. Wir arbeiten dabei sehr gut mit den örtlichen Kräften zusammen, die wir von vielen gemeinsamen Ausbildungen her kennen“

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Zu Beginn der Saison steht das Training natürlich ganz oben auf der Agenda, daher wird ein Probealarm ausgelöst, um die Einsatzbereitschaft zu überprüfen. Nach dem Anruf der Feuerwachtürme, der über die zuständige Feuerwehr-Einsatzleitstelle auch an die Smokejumperbasis weitergegeben wird entscheidet das Team gemeinsam mit den Fachleuten von Skydive Hildesheim mittels Kreuzpeilung über den besten Absetzort in Bezug auf den Brandherd.

Währenddessen ertönt bereits die Sirene auf dem Platz, um die in Bereitschaft oder beim Sport befindlichen Feuerspringer gemäß der Jumplist zu alarmieren.

Fünf Minuten Zeit bleiben, um sich anzukleiden, und den Flieger zu erreichen. Das Bodenteam bereitet die Werkzeuge vor und schon wird die Maschine bestiegen.

Den Spotter, einen speziell als Absetzer trainierten Fallschirmspringer stellt das Team von Skydive Hildesheim.

Nach dem Erreichen der Absprunghöhe entscheidet der Spotter, wo das Absetzen erfolgen muß, damit das Team sicher auf zum Teil kleinen Lichtungen oder Berghängen wie z.B. im Harz landen kann.

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Dann wird ausgestiegen und der nach den Worten der Einsatzkräfte „beste Teil des Einsatzes“ beginnt mit dem freien Fall und dem Einschweben zum Brandort.dsc_1629 klein   dsc_4972 klein

Unten wartet dann die schwere Arbeit auf die Springer, das Eingrenzen des Feuersaumes und somit das Verlangsamen der Ausbreitungsgeschwindigkeit, um den nachrückenden Bodenkräften, die immer mitalarmiert werden die Arbeit zu erleichtern und die Brandfläche klein zu halten.

Nach dem Sommer wird eine Auswertung erfolgen und bei entsprechenden Ergebnissen werden weitere Basen in Deutschland eingerichtet.

Das Team von Skydive Hildesheim und die Brandbekämpfer vom Waldbrandteam e.V. freuen sich auf eine aufregende Zeit.

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