Am letzten Mai-Wochenende fand zum zweiten Mal ein international besetztes Camp in Polen statt. Hier entsendete das Waldbrandteam 2 Mitglieder, insgesamt nahmen etwa 130 Personen aus 22 Nationen teil. Organisiert wurde das Camp im Wesentlichen durch die Organisation unabhängiger Feuerwehrexperten (SNEP) aus Polen, unterstützt wurde hierbei durch das Europäische Waldbrand Institut (EFI) sowie die Pau Costa Foundation (PCF).
Nachdem die Veranstaltung im Vorjahr mit etwa 100 Teilnehmern aus 8 Nationen erstmalig stattgefunden hat, wurde diese in diesem Jahr ähnlich erfolgreich erneut durchgeführt. Hierzu wurde ein interessantes, intensives und mit hochrangigen Experten als Trainern besetztes Programm auf die Beine gestellt. So wurde neben dem Austausch Wert darauf gelegt, dass die Teilnehmer sich mit dem aktuellsten Wissen vertraut machen und dies auch in der Praxis anwenden. Hierfür konnten Dozenten aus Europa, Nordamerika sowie Afrika gewonnen werden. Das Gelände in Gubin in der Nähe der deutsch-polnischen Grenze hat sich hierzu bereits im Vorjahr als sehr günstig gelegen erwiesen. Bereits im Vorfeld wurden die Teilnehmer darauf hingewiesen, dass in verschiedenen Gruppen und mit Karte / Kompaß sich im Wald orientiert und marschiert werden muss.
Die Anreise der Teilnehmer erfolgte in eigener Organisation, so dass am Freitag (26.05.) mit einer Einführung gestartet wurde. Nach einer Stärkung und Einteilung der international gemischten Teams wurde im Camp an insgesamt sechs Stationen theoretische Schulung vorgenommen. Hierbei kam neben einer Information über die Organisation der polnischen Forst auch das Thema der Taktik an einer digitalen Sandkiste mit intensivem Austausch zu tragen. Ebenso wurden die Themen Kommunikation im Einsatz, Einsatzmöglichkeiten von Drohnen sowie Wetterbeurteilung behandelt. Ergänzend kamen die Themen der Handwerkzeuge sowie die Bedeutung des Fire Shelter hinzu.
Der Samstag hatte es dann in sich. Nach einem gemeinsamen Frühstück wurden die Teilnehmer in acht Teams (von Alpha bis Hotel) eingeteilt und begaben sich auf einen etwa 28 km langen Marsch durch das Waldgebiet der Region. Während dieses Marsches mussten zu den Themen
- Brandverhalten in Fläche und Gebirge,
- Umgang mit Feuerpatschen
- Mop Up
- Wildland Urban Interfaces
- Umgang mit Handwerkzeugen
- Notfalltraining „verletzter Feuerwehrmann“
absolviert werden. Alle Teilnehmer konnten diesen herausfordernden Marsch bei bester Gesundheit beenden und die Abendveranstaltung inklusive einer kräftigen Stärkung genießen.
Bevor am Sonntag die eigenverantwortliche Heimreise angetreten wurde, gab es nach dem gemeinsamen Frühstück in der Nähe des Camps zwei praktische Ausbildungen. Hierbei wurden die progressive Schlauchverlegeung sowie der Umgang mit dem Fire Shelter geübt. Im Anschluss gab es mit dem Besuch eines Flugplatzes noch ein Highlight. Es wurde ein kleines Löschflugzeug vorgeführt, zudem erhielten die Teilnehmer einen abwechslungsreichen Vortrag zu den taktischen Einsatzmöglichkeiten des Flugzeuges. Ebenso konnte eine praktische Vorführung verfolgt werden.
Ein Dank unserer Teilnehmer geht an die Ausrichter für die gute Organisation sowie allen anderen Teilnehmern für die gute Zusammenarbeit.
#SNEP #PCF #waldbrandteam