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Zweiter „Technical Fire Management“ – Kurs der Pau Costa Foundation

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Der englischsprachige „Technical Fire Management“ – Kurs der Pau Costa Foundation auf Gran Canaria hat den Teilnehmern, die hierfür aus Großbritannien, Polen, Spanien und Deutschland angereist sind, den Umgang mit Prescribed Burning, dem geplanten und kontrollierten Abbrennen von Flächen, näher gebracht um dieses für Landschaftsschutz und Waldbrandvorsorge einsetzen zu können. Dabei haben drei Mitglieder des Waldbrandteams erfolgreich teilgenommen. 

Unterstützt wurde die komplette Ausbildung durch die lokalen spezialisierten Waldbrandkräfte der Unidad Operative de Fuego Forestales (UOFF), die jeden Tag die Absicherung der Brennparameter durchführten und zudem Ausrüstung und Personal zur Verfügung stellten.


Eine ökologische Besonderheit der brandgefährdeten Kanarischen Inseln sind die heimischen Kiefern-Populationen der Art Pinus canariensis (Kanaren-Kiefer), die sich durch regelmäßige Waldbrände an das Feuer angepasst haben und eine hohe Resistenz gegen die Flammen und eine schnelle Regeneration nach einem Brandschaden entwickelt haben.


Beim Prescribed Burning auf Gran Canaria soll der Waldboden in den Beständen von der Brandlast der abgefallenen Kiefernnadeln befreit werden um so die Wahrscheinlichkeit von schweren Waldbränden in diesen Gebieten zu reduzieren.

Der erste Tag des Kurses beschäftigte sich mit den theoretischen Grundlagen über Feuerökologie, Planung, Brenntechniken und Durchführung kontrollierter Brennaktionen. Für die Theorieeinheit stellte die lokale Feuerwehr einen Lehrraum, nahe ihrer Einsatzzentrale, zur Verfügung, durch die es auch eine kurze Führung gab.

Die Abende dienten dem persönlichen Austausch zwischen den Teilnehmern.

Die Praxistage starteten jeweils mit einer 90 minütigen Autofahrt über kurvige Straßen zur Spitze der Insel, wo die Brenngebiete lagen. Diese Lage, auf ca. 1300m Höhe, erlaubten einen beeindruckenden Blick über die felsigen Landschaften der Insel. 

Nachdem das erste Areal erkundet wurde und es eine Einführung in die tagesaktuelle Wetterlage und die Tagesplanung gab, begannen die Teilnehmer einen Teil des Areals mit Handwerkzeugen zu unterteilen, damit sich jeder Teilnehmer im kleinen Maßstab mit der Drip Torch (Flämmkanne)  und den Brenntechniken vertraut machen konnte. Unter Anleitung der Ausbilder vergrößerten sich die Brennareale im Laufe des Tages um das Tagesziel zu erreichen. 

Im Laufe der Woche wurden zwei Gruppen unter den Ausbildern aufgeteilt. Hierbei fungierte eine Gruppe als Holding Team, dem Sicherheitstrupp, während die Andere als Ignition Team, dem Brenntrupp, arbeitete. Im Laufe der Tage wurden die Funktionen regelmäßig gewechselt um Allen die Aufgabenbereiche und personelle Struktur näherzubringen. 

An den folgenden Tagen haben die Teilnehmer die Brenngebiet zuerst mit Handwerkzeugen, durch Anlegen einer Control Line abgegrenzt um anschließend das Brennen von dort aus zu beginnen. Neben den größeren Flächen der Areale, wies das Terrain zudem einige Hindernisse, wie steile Hänge und kleinere Canyon auf, die die Teilnehmer beim Vorgehen weiter forderten. Während der Praxis wurden in den Arealen verschiedene Taktiken angewendet um auf die unterschiedlichsten Lagen vorzubereiten. 

Am letzten Tag gab es noch eine Tour mit dem spanischen Wehrleiter durch Waldbrandgebiete der vergangenen Jahre inklusive Erklärung der Einsatzumstände und Maßnahmen, die zur Eindämmung jener Brände beitrugen. Ein Besuch der örtlichen Helibase, von der aus die Einsatzkräfte direkt mit dem Hubschrauber in die Brandgebiete gebracht werden können und ein gemeinsames Mittagessen bildeten den krönenden Abschluss der erfolgreichen Ausbildungswoche.


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