Am Sonntag, den 22.06.2025, brach gegen 18 Uhr ein Waldbrand oberhalb der Granetalsperre im Bereich Steinberg in der Stadt Goslar (Landkreis Goslar/Niedersachsen) aus. Hierbei kam neben zahlreichen lokalen und überregionalen Feuerwehren, dem THW, der Forst, der Polizei, des Deutschen Roten Kreuz und der Bergwacht auch das Waldbrandteam zum Einsatz. War zunächst ein Einsatz in Form der Fachberatung angedacht, wurde im weiteren Einsatzverlauf auch der Einsatz einer Handcrew erforderlich. Der Einsatz konnte erst nach 4 Tagen beendet werden.
Nachdem die Ortsfeuerwehr Goslar am späten Sonntag Nachmittag zu dem Feuer alarmiert wurde, wurde nach einer Erkundung, u.a. durch das Löschflugzeug „Hexe1“ des Landkreis Harz festgestellt, dass ein größerer Kräfteansatz zur Bekämpfung erforderlich war. Dementsprechend erfolgte eine umfassende Nachalarmierung lokaler und überregionaler Kräfte.
Das Waldbrandteam wurde im ersten Schritt um kurz vor 19.30 Uhr über die Leitstelle Salzgitter auf Anforderung der Leitstelle Goslar alarmiert. Bereits um 20.30 Uhr konnte ein Fachberater des Waldbrandteam bei der Einsatzleitung eintreffen und die Maßnahmen, die der Verein ergreifen soll, abstimmen. Zunächst wurde das Waldbrandteam mit dem Aufbau einer Beregner-Strecke aus Kreisregner, um die linke Flanke über Nacht zu halten und eine Ausbreitung zu verhindern, beauftragt. Hierbei arbeitete man Hand mit Einheiten der GFFF-V 2 Niedersachsen. Hierbei kam zum Aufbau der Beregner-Strecke auch Kettensägen der GFFF-V zum Einsatz. Auch konnten Spotfeuer durch die gemeinsamen Bodenkräfte der GFFF-V Einheit 2 und Waldbrandteam abgelöscht werden. An der rechten Flanke wurde durch ein Trupp Fachberater eine entsprechende Erkundung durchgeführt. Bedingt durch die Dunkelheit konnten hier aus Sicherheitsgründen zunächst keine Maßnahmen vorgenommen werden. Gegen Mitternacht trafen weitere Einsatzkräfte des Waldbrandteam mit Material aus dem Lager Salzgitter ein, so dass insgesamt 10 Einsatzkräfte vor Ort waren.
In der Nacht wurden und am Montag wurden verschiedene Maßnahmen durch die Einsatzleitung ergriffen. Hierbei stand ständig ein Fachberater zur Seite. So wurde die rechte Flanke ab dem Tagesanbruch nicht mehr mit bodengebundenen Einheiten sondern durch Löschwasserabwürfe aus der Luft bearbeitet. Weiterhin kam ab dem Vormittag ein Schreitbagger zum Einsatz, der die Randbereiche von brennbarem Material befreit und anschließend Bodenmannschaften mit Handwerkzeugen die Bereinigung von Glutnestern erlaubt. In der Nacht sollte eine Ausbreitung durch den Aufbau weiterer Kreisregner verhindert werden. Im gesamten Tagesverlauf bereiteten Böen bis zu 70 km/h Probleme, so dass die Fachberater im Feld hier den Blick insbesondere auf Spotfeuer zu richten hatten. Auch konnte das Löschflugzeug nicht weiter fliegen, es konnte jedoch ein Hubschrauber der Polizei für Löschwasserabwürfe hinzugezogen werden. Am späten Nachmittag konnte der Schreitbager dann eine Schneise auf den Gipfel „Verlorener Berg“ anlegen, die durch Kräfte des Waldbrandteam und der GFFF-V mittels Mop Up gesichert wurde.
Gegen 4 Uhr am Dienstag morgen konnten die Kräfte des Waldbrandteam ihre Arbeit beenden. Im gesamten Tagesverlauf stand man der Einsatzleitung telefonisch zur Verfügung, die Maßnahmen konnten ohne Probleme durchgeführt werden.
Am Mittwoch wurde durch die Einsatzleitung entschieden, die Nachlöscharbeiten intensiv anzugehen. Hierzu waren umfangreiche Beratungen erforderlich, um eine effektive Vorgehensweise aufgrund des schwierigen Terrains darstellen zu können. Nach Beurteilung der Flächen durch die Verantwortlichen wurde ein entsprechender Kräfteansatz geplant und Einheiten alarmiert. Für die Nachlöscharbeiten wurde das Gebiet mittels Drohnen mit Wärmebildkamera erkundet und Prioritäten definiert.
Die Nachlöscharbeiten am Donnerstag erfolgten unter Beteiligung des Waldbrandteam, Einsatzzügen aus den Landkreisen Harz sowie Hildesheim gegen kurz vor 8 Uhr. Diese zogen sich, auch unter Beteiligung von Drohneneinheiten und Hubschraubern, bis diese gegen 17 Uhr aufgrund einer Gewitterfront abgebrochen werden mussten. Die Einsatzziele wurden aus Sicht der Einsatzleitung erreicht und das Waldbrandteam aus dem Einsatz entlassen.
Während der gesamten Einsatzzeit wurden die Einheiten vor Ort von Kameraden aus dem sogenannten Backoffice unterstützt. Diese organisierten neben Unterlagen, die vor Ort als Wissensbasis erforderlich waren, auch Wetterdaten und teilten diese den Kräften mit. So konnte deutlich vor Beginn des Gewitters die Kräfte aus dem Gebiet abgezogen werden ohne diese zu gefährden. Auch wurden weitere Kräfte als Austausch, Material zur Einsatzstelle, Pressemeldungen oder Lageberichte an entsprechende Stäbe organisiert und verfasst.
Anbei zudem ein paar Links zur Berichterstattung der regionalen Zeitung, der Ortsfeuerwehr Goslar sowie des NDR
Berichterstattung Goslarsche Zeitung (Paywall)
Einsatzbericht Ortsfeuerwehr Goslar
















